Impfungen - Was macht Sinn, was schadet?


Impfungen - ein umstrittenes Thema, ich fühle mich nicht befugt einen akzeptablen Impfplan aufzustellen - hierfür gibt es sehr gute Bücher, in die man sich einlesen kann, wenn man sich ernsthaft mit dem Thema beschäftigen möchte.

 

Unumstritten ist: Impfungen sind wichtig, aber zum richtigen Zeitpunkt, in Maßen und nicht alle Impfungen halten, was sie versprechen.

 

Dem Hundehalter bleibt nichts Anderes übrig, als alles hinzunehmen, wenn er sich mit dem Thema nicht intensiv beschäftigt hat. Folgen hat das allemal, in die ein oder die andere Richtung!

 

 

Die Mehrzahl aller Welpen wird schon zu früh, zu oft und mit zu vielem Unnötigem geimpft.

 

Auch die jährliche Impfung bis ins hohe Alter muss nun wirklich nicht sein!

All das wäre nicht nötig! Mit Bedacht geimpft schont es nicht nur den Geldbeutel, das Prozedere kommt dann wieder seiner ursprünglichen Bestimmung nach, es dient der Gesundheit von Mensch und Tier!

 

Jährlich impfen, alle drei Jahre impfen, anderen wiederum behaupten der Impfschutz hält ein Leben lang?

 

In diesem Zusammenhang fällt immer wieder „WSAVA” und „VGG”

 

Was ist das ?

 

„WSAVA” World Small Animal Veterinary Association

„VGG” Vaccination Guideline Group der WSAVA

 

Das sind die Experten, die die Impfrichtlinien (von 2015) erarbeitet haben. Diese Vereinigung beschrieb, dass der Impfschutz (nicht bei allen Impfungen) bei Hund und Katze lebenslang bestehen kann. Flächendeckend durchgeführte Tests bestätigten eine ausreichend hohe Titeranzahl nach sieben Jahren bei Parvovirose, Staupe und Hepatitis. Längere Zeiträume wurden nicht getestet. Empfohlen wird von der WSAVA jedoch, die Titer-Bestimmung bei jedem einzelnen Hund vorzunehmen, um auf der sicheren Seite zu sein und den idealen Impfzeitpunkt für eine Auffrischungsimpfung zu bestimmen.

 

Was genau ist eine Impfung?

 

Bei einer Impfung erhält der Körper abgeschwächte oder abgetötete Erreger der Krankheit injiziert, gegen die er Antikörper aufbauen soll. Dies funktioniert aber nur, wenn der Körper a) gesund ist und b) die Notwendigkeit sieht, Antikörper zu produzieren.

 

Wichtig: Jeder Tierarzt sollte einen Hund (egal ob Welpe oder erwachsen) gründlich untersuchen, ehe er ihn impft. Ist der Körper mit einer akuten Infektion beschäftigt, wird er sich mit den schwachen Impferregern nicht auseinandersetzen können. In diesem Fall wäre die Impfung kontraproduktiv!

 

Darüber sind sich auch viele Hundehalter im Klaren. Was aber die meisten nicht wissen, ist, dass eine Impfung auch dann nicht greift, wenn bereits ein ausreichend hoher Antikörper-Titer im Blut vorhanden ist. Und genau das ist der Grund für die Mehrfachimpfung von Welpen. Fälschlicherweise glauben immer noch viele Hundehalter, dass mit jeder Impfung der Impfschutz erhöht wird. Doch in Wahrheit könnte eine einzige Impfung ausreichen, um den vollen Impfschutz zu gewährleisten. Sie müsste nur zum richtigen Zeitpunkt erfolgen.

 

Wann ist der richtige Zeitpunkt?

 

Der richtige Zeitpunkt wäre, wenn der maternale Impfschutz, also die Antikörper, die die Welpen von der Mutterhündin während der Trächtigkeit und mit der Muttermilch erhalten, sich soweit abgebaut hat, dass er die Bildung neuer Antikörper aufgrund einer Impfung nicht mehr blockiert. Es ist nicht vorherzusagen, wann genau dieser Moment gekommen ist und das macht das Ganze zu einem Problem! Darum gehen die meisten Züchter und Tierärzte lieber auf Nummer sicher und impfen die Welpen frühzeitig (oft zu früh) und mehrfach. Auf den ersten Blick mag das sinnvoll erscheinen, doch es ist auch eine große und durchaus vermeidbare Belastung für den Körper des Welpen.

 

Die neuesten Impfempfehlungen weichen von den alten Impfschemen deutlich ab. Auch die Hersteller der Impfstoffe haben sich ein stückweit darauf eingestellt. So sind zum Beispiel bei den meisten Impfungen keine jährlichen Intervalle mehr nötig, sondern nur noch dreijährige. Wurden früher viele Welpen bereits in der vierten Woche gegen Staupe und Parvo geimpft, wird nun bei vielen Züchtern frühestens in der achten Woche dagegen geimpft (je nach geographischem Standort / Lage). Nach der Grundimmunisierung wird die erste Tollwutimpfung heute bereits von vielen guten Tierärzten erst nach dem Zahnwechsel empfohlen. Dies alles sind Kleinigkeiten, die die Belastung durch Impfstoffe und deren weitere Bestandteile jedoch deutlich verringern – und somit auch das Risiko von Impfschäden reduzieren können.

 

Ohne Frage ist die Grundimmunisierung (mit sinnvollen Impfungen) und dazu zähle ich auch die Tollwutschutzimpfung im richtigen Alter für jeden Welpen ein MUSS! Es macht jedoch Sinn, sich kundig zu machen und nicht alles schweigend hinzunehmen, was der eine oder andere Tierarzt vorschlägt!

 

Tipp: (Und das gilt für alle Impfungen)

 

Der Kunde sollte immer darauf achten, was in das Impfbuch eingetragen wird! Und dies vorab mit seinem Tierarzt auch besprechen und wenn nötig (leider ist diese Erfordernis nicht selten) stur darauf beharren! Bei den meisten Impfungen (siehe unten), sind KEINE jährlichen Intervalle mehr nötig, sondern nur noch dreijährige! Vor allem bei Tollwut sollte grundsätzlich der Impfstoff mit dreijähriger Immunitätsdauer verwendet werden. Außerdem lohnt es sich, den Tierarzt gezielt nach dem Tollwutimpfstoff ohne Thiomersal (Quecksilber) zu fragen.

 

Es ist ein Irrglaube, dass Nachimpfungen den Impfstatus erhöhen. Solange ein ausreichend hoher Antikörpertiter vorhanden ist, ist der Hund geschützt. Erneute Impfungen wirken nicht als Booster, sondern verpuffen nutzlos und belasten lediglich den Organismus. Daher empfiehlt sich auch bei Welpen eine Titerbestimmung der maternalen Antikörper vor der Erstimpfung. Dadurch könnten die Mehrfachimpfungen im Vier-Wochen-Abstand vermieden werden. Eine einzige Impfung – zum richtigen Zeitpunkt gegeben – genügt, um einen wirksamen Immunstatus aufzubauen.

 

 

Sinnvolle Impfungen, die unbedingt vorgenommen werden sollten:

 

Staupe:

 

Eine Viruserkrankung, die mit hohem Fieber, Abgeschlagenheit, Magen-Darm-Beschwerden und Atemwegserkrankungen einhergeht. Charakteristisch sind unter anderem eitriger Nasenausfluss und trockener Husten sowie Durchfälle bis hin zu Blut im Kot. Außerhalb des lebenden Organismus stirbt das Virus relativ schnell ab. Die Inkubationszeit beträgt wenige Tage bis zu einer Woche. Kritisch ist die Erkrankung vor allem dann, wenn sie auch das Nervensystem befällt. Dies kann tödlich enden (teils auch in einem schleichenden Prozess).

 

Antibiotika werden lediglich gegen die Sekundärinfektionen eingesetzt, gegen das Virus selbst kann eine Interferon-Therapie versucht werden, letztlich muss sie jedoch, wie alle Viruserkrankungen, vom körpereigenen Immunsystem bekämpft werden. Junge, alte und immunschwache Tiere sind besonders gefährdet.

 

Eine Grundimmunisierung sollte auf jeden Fall erfolgen.

 

Meist wird der Welpe beim Züchter mit der siebten oder achten Woche vor Abgabe das erste Mal geimpft. Einige Zuchtverbände schreiben dies auch vor.

 

Das Konzept könnte aber auch so aussehen: In Anbetracht der Belastung, die der Umzug in das neues Zuhause für einen Welpen bedeutet, ist es sinnvoll, die zweite Impfung (oder sollte er zuvor gar nicht geimpft worden sein, die erste Impfung) nach der Eingewöhnungszeit und im Idealfall sogar nach Abbau der maternalen Antikörper vorzunehmen. Also mit der 12. Woche, besser noch mit der 16. Woche. Es besteht die Möglichkeit, etwa vier Wochen später eine Titerbestimmung durchführen zu lassen. Ist dieser hoch genug, ist eine Nachimpfung im Folgejahr nicht nötig.

 

Dieser macht nach erfolgter Grundimmunisierung eine jährliche Impfung überflüssig und reduziert somit auch die Belastung für den Hund deutlich. In den oben genannten Studien wurde nachgewiesen, dass ein einmal erworbener Staupe-Impfschutz mindestens drei Jahre hält. Viele Tierärzte impfen noch immer noch jährlich. In vielen Regionen tritt die Staupe immer wieder auf, man sollte diese Impfung deshalb nicht versäumen, die Titerbestimmung ist sinnvoll und kein großer Aufwand.

 

 

Parvovirose:

 

Eine hochansteckende, akut verlaufende Virusinfektion. Das Virus ist unempfindlich gegenüber Umwelteinflüssen und auch den meisten Desinfektionsmitteln, weshalb es auch außerhalb eines lebenden Organismus bis zu ein Jahr überleben kann. Nach einer Inkubationszeit von zwei bis zehn Tagen kommt es zu Appetitlosigkeit, Abgeschlagenheit, hohem Fieber und Teilnahmslosigkeit bis hin zu Apathie. In der Folge treten vor allem Durchfälle mit wässrigem bis blutigem Stuhl auf, ebenso Erbrechen und dadurch bedingt Dehydrierung. Es kommt zur Abnahme der weißen Blutkörperchen und somit zu einer weiteren Schwächung des körpereigenen Immunsystems. Auch der Herzmuskel ist häufig befallen, was im Verlauf zu Herzkreislauf-Störungen bis hin zum Tode führen kann.

 

1. Impfung meist mit der achten Woche, Folgeimpfung in Woche 12 und/oder 16 sowie nach einem Jahr (es sei denn, eine Titerbestimmung bestätigt einen ausreichend hohen Antikörper-Status).

 

Wegen des identischen Impfschemas macht eine Kombiimpfung gegen Staupe und Parvovirose durchaus Sinn. Man kann geteilter Meinung sein, ob die Doppelbelastung mit zwei unterschiedlichen Impfstoffen zur selben Zeit oder die Doppelbelastung einer getrennten Impfung, die zweimal die Konservierungs- und Trägermittel mit sich bringt, für den Hund das größere Übel ist. Das sollte jeder für sich selbst entscheiden, doch sollte man sich darüber im Klaren sein, dass in den meisten Fällen einer Impfreaktion nicht die Erreger, sondern die begleitenden Inhaltsstoffe eines Impfserums Auslöser sind.

 

Auch Parvovirose hält nach erfolgreicher Immunisierung mindestens sieben Jahre, meist länger. Die Impfhersteller geben einen Dreijahresimpfschutz an.

 

 

Tollwut:

 

Die Virusinfektion führt zu der fast immer tödlichen Gehirnentzündung. Eine Therapie gibt es nach wie vor nicht. Die Inkubationszeit beträgt zwei bis acht Wochen. Der Krankheitsverlauf nach Ausbruch ein bis sieben Tage mit in der Regel tödlichem Ende. Erstes Symptom ist eine Wesensveränderung. Charakteristisch ist, wie der Name schon sagt, eine gesteigerte Aggression, eine hohe Erregbarkeit, unkontrolliertes Bellen. Doch auch das Gegenteil kann der Fall sein. Der Hund zieht sich zurück, ist auffallend ruhig und desinteressiert, entweder apathisch oder hyperaktiv. Bei Verläufen ohne Aggression spricht man auch von „Stiller Wut“. Auch wenn der Krankheitsverlauf mit der „rasenden Wut“ beginnt, schließt sich die stille Wut praktisch immer an. Im Zuge dessen kommt es zu Lähmungen, steifem Gangbild, Schluckbeschwerden, Appetitlosigkeit. Oftmals hängt die Zunge schlaff aus dem Maul. Auch eine erhöhte Empfindlichkeit gegen Licht und Gerüche ist möglich.

 

Deutschland gilt als tollwutfrei. Dennoch ist diese Impfung wichtig, da in Nachbarländern immer wieder einzelne Tollwutfälle auftreten. Auch ist die Gefahr der Einschleppung durch importierte Tiere (speziell aus den osteuropäische Ländern, häufig Billigwelpen, Stichwort „Welpenmafia“) nicht zu unterschätzen und sorgt bedauerlicherweise für einen kontinuierlichen Anstieg der Tollwut-, Staupe- und Parvo-Infektionen in Deutschland.

 

 Infiziert sich ein Hund mit Tollwut, verläuft dies immer tödlich, da die Krankheit nicht heilbar ist.

 

Die modernen Tollwutimpfstoffe gewähren alle einen dreijährigen Schutz. Ideal ist die erste Tollwutimpfung nach dem Zahnwechsel, sollte aber nicht vor dem vierten Lebensmonat erfolgen

 

 

Hepatitis:

 

Die durch Adenoviren hervorgerufene Leberentzündung hat eine Inkubationszeit von zwei bis fünf Tagen. Die Erreger bleiben auch außerhalb eines lebenden Organismus Wochen bis Monate infektiös. Hauptübertragung ist Urin, aber auch Speichel, Kot und Nasensekret. Sie kommt in Deutschland und vielen anderen Ländern kaum bis gar nicht mehr vor, ist jedoch schwierig zu behandeln. Perakute Krankheitsverläufe haben eine sehr ungünstige Prognose und enden meist tödlich. Einziges Symptom sind dabei feinste Blutungen (Petechien) infolge einer Gerinnungsstörung. Beim akuten Verlauf treten Fieber, Apathie, Erbrechen, Appetitlosigkeit und aufgrund von Gefäßentzündungen Ödeme und Blutungen auf. Die Lymphknoten schwellen an, ebenso Mandeln, Milz und vor allem die Leber. Auch neurologische Ausfälle aufgrund Einblutungen ins zentrale Nervensystem sind nicht selten. Der subakute Verlauf ist von den Symptomen ähnlich wie der akute, nur schwächer ausgeprägt. Bei der chronischen Verlaufsform sind die Symptome sehr schwach ausgeprägt bis unauffällig, weshalb sie oft erst sehr spät bemerkt wird und die Leber dann meist bereits irreparabel geschädigt ist. Ein Therapieversuch kann mit Interferon erfolgen, Sekundärinfektionen werden mit Antibiotika behandelt.

 

Eine Impfung macht aufgrund der insgesamt schlechten Heilungsprognose durchaus Sinn, zumal auch die Hepatitis aus anderen Ländern eingeschleppt werden kann. In der Regel wird die Hepatitis-Impfung in Kombi mit Staupe und Parvo angeboten. Auch bei Hepatitis beträgt die in Studien nachgewiesene Dauer des Impfschutzes mindestens sieben Jahre, eher sogar länger. Die Gewährleistung der Impfstoffhersteller beschränkt sich jedoch auf drei Jahre.

 

 

Bedingt sinnvolle Impfungen, deren Nutzen genau abgewogen werden sollte:

 

Leptospirose:

 

Es gibt 256 unterschiedliche Serovare dieser Erkrankung. Geimpft werden kann lediglich gegen zwei davon! Und diese sind inzwischen relativ selten. Seit einigen Jahren gibt es neue Impfstoffe, die zumindest vier Serovare abdecken. Bedauerlicherweise haben sie sich jedoch als sehr nebenwirkungsreich erwiesen.

Leptospiren werden über den Urin von Mäusen, Ratten und anderen Nagern verbreitet. Sie finden sich überwiegend in Pfützen, Tümpeln und anderen stehenden Gewässern, wo sie sich in den warmen Monaten vermehren. Im Winter hingegen ist das Infektionsrisiko eher niedrig.

 

Bei Hunden verläuft eine Infektion in den allermeisten Fällen unauffällig und symptomlos, da ein gesundes Immunsystem sehr gut damit fertig wird. Dennoch kann die Krankheit tödlich verlaufen und ist auf den Menschen übertragbar. Gefährdet sind immunschwache Menschen, Kinder und Senioren.

 

Leptospiren sind Bakterien, was bedeutet, dass anders als bei den Virusinfektionen, eine Behandlung mit Antibiotika möglich und erfolgversprechend ist.

Leptospiroseimpfungen weisen mit am häufigsten negative Impfreaktionen auf. Geimpfte Hunde scheiden Leptospiren aus, nehmen weiterhin aus kontaminierten Pfützen oder Tümpeln Leptospiren auf und können diese ebenso weitergeben, auch wenn sie selbst nicht erkranken. Infizieren sie sich mit einem der nichtgeimpften Serovare, können sie allerdings trotz Impfung erkranken, wenngleich ein Ausbruch der Infektion dann häufig milder verläuft. Der Impfschutz hält nur sechs Monate (weshalb es bei einjähriger Impfung sinnvoller wäre, diese in den warmen Monaten zu geben)

 

 

Zwingerhusten:

 

Das ist eine Erkältung, die sich übel anhört! Es verhält sich mit dem Zwingerhusten ähnlich wie mit der Grippe. Die Erreger wechseln von Saison zu Saison und es wird stets nur gegen eine begrenzte Erregeranzahl geimpft. Ein sicherer Schutz besteht also nicht.

Zwingerhusten ist eine Kombination aus verschiedenen Viren und Bakterien. Es gibt eine Injektionsimpfung und eine Tröpfchenimpfung, die direkt in die Nase erfolgt. Gerade bei letzterer ist die Erkrankungsrate aufgrund der Impfung relativ hoch.

 

Die klinischen Symptome einer Zwingerhustenerkrankung sind bellender Husten, teils auch Würgen aufgrund von geschwollenen Mandeln, Niesen, Atembeschwerden ab und an auch Fieber und verschleimte Atemwege. Geht man zum Tierarzt, erfolgt eine Behandlung meist mit Antibiotika, was kontraproduktiv ist. Zwingerhusten lässt sich mit homöopathischen Mitteln sehr gut und schonend behandeln. Schleimlösende diverse Tees gegen Husten (zum Beispiel Cystustee) helfen ebenfalls. (Siehe mehr unter „Aus meinem Schatzkästchen“). Auch geimpfte Hunde erkranken, was die Sinnhaftigkeit und auch die Notwendigkeit der Impfung fraglich macht. Eine Auffrischung muss jährlich erfolgen.

 

 

Babesiose:

 

Man nennt sie auch Hundemalaria. Die Erkrankung wird von Parasiten hervorgerufen, die sich in den roten Blutkörperchen festsetzen. Die Übertragung erfolgt durch Zecken (speziell die Auwaldzecke). In gefährdeten Gebieten macht ein Repellent zur Abwehr daher Sinn. Die Impfung schützt nicht vor einer Infektion, sie kann aber in einigen Fällen die klinischen Symptome lindern.

 

Die Inkubationszeit beträgt zehn bis 21 Tage. Bei Hunden in Endemiegebieten (südliche Länder) verläuft die Infektion meist unauffällig. In Deutschland kann die Erkrankung tödlich verlaufen. Eine Behandlung mit Antibiotika ist möglich, aber nicht immer erfolgreich. Vor allem im späteren Stadium der Krankheit greift die Antibiose oft nicht mehr.

 

 

Leishmaniose:

 

Die Übertragung erfolgt durch die Sandmücke sie trat überwiegend in südlichen Ländern auf, Mittlerweile hat sich die Sandmücke jedoch auch bis nach Deutschland durchgekämpft. Symptome sind geschwollene Lymphknoten, übermäßiges Krallenwachstum, Haarausfall (besonders rund um die Augen – Brillenbildung), kleine ulzerierende Wunden, Schuppenbildung, Gewichtsverlust, Apathie, Lethargie, Schläfrigkeit. Der Hund ist übermäßig müde, antriebslos und nicht belastbar. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es häufig zu Nierenversagen. Eine Heilung gibt es nicht, lediglich die Symptome können gelindert werden. Ohne Behandlung verläuft die Krankheit meist tödlich.

 

Es gibt einen zugelassenen Impfstoff, der jedoch nicht zu 100% schützt, weshalb auch der Hersteller die Kombination mit einem Repellent empfiehlt. Sinnvoll ist die Impfung auf jeden Fall in gefährdeten Gebieten oder wenn der Hund mit in den Urlaub in südliche Länder genommen werden soll. Eine Impfung ist ab sechs Monaten möglich. Ein vorheriger Test auf eine bereits bestehende Leishmaniose-Infektion ist Pflicht.

 

 

Unnötige Impfungen, deren Risiko im Vergleich zum Nutzen eher fraglich ist:

 

Borreliose:

 

Zecken sind nicht wirtsspezifisch, die von ihnen übertragenen Borrelien jedoch für den Wirt mehr oder weniger pathogen relevant, je nach Genotyp. Nicht alle Genotypen führen auch zu einer klinischen Symptomatik. Es ist daher immer sinnvoll, nicht nur auf Borreliose-Antikörper testen zu lassen, sondern auch den genauen Genotyp der Borrelien zu bestimmen.

 

Auf die Erreger der Borreliose reagierten lt. einer Münchner Studie aus dem Jahr 2013 nur ca. 5 % der infizierten Hunde mit klinischen Symptomen unterschiedlicher Ausprägung. Träger von Antikörpern sind hingegen geschätzte 90 % der Hunde in Deutschland. Aktive Borrelien konnten allerdings selbst bei Hunden, deren Symptome der Borreliose zugeordnet wurden, praktisch nie nachgewiesen werden, was der Annahme einer Borreliose-Erkrankung widerspricht.

 

Getestet wurden u.a. Gelenksflüssigkeit bei Lahmheiten, Liquor bei neurologischen Ausfällen oder Herz- bzw. Nierengewebe bei entsprechender Organsymptomatik.

 Während die Krankheit beim Menschen eine Multiorganerkrankung darstellt und einen schweren Verlauf nehmen kann, beschränken sich die Symptome bei Hunden auf – teils wiederkehrende – Gelenksentzündungen mit Lahmheiten und gelegentlich Fieber mit daraus resultierender Appetitlosigkeit und Lethargie. Die Inkubationszeit beträgt zwischen zwei und fünf Monaten.

Es sei angemerkt, dass nach Ansicht vieler Fachleute die Borreliose beim Hund häufig „überdiagnostiziert“ ist, da man praktisch immer Borrelien im Blut nachweisen kann und daher die klassischen Symptome oft pauschal einer solchen Infektion zugeordnet werden, obwohl bei genauerer Untersuchung andere Ursachen zugrunde liegen.

 

Die durch Bakterien im Speichel der Zecken hervorgerufene Infektion kann mit Antibiotika behandelt werden und hat dann gute Heilungschancen. Die Nebenwirkungsrate einer Impfung gegen Borreliose ist hingegen hoch. Außerdem macht die Impfung ausschließlich bei noch nicht infizierten Tieren Sinn, weshalb eine vorherige Abklärung mittels Antikörper-Test erfolgen sollte.

 

Die Impfung sollte nicht während der Zeckenzeit verabreicht werden und ist nach wie vor mit einer hohen Nebenwirkungsrate belastet, die ähnliche Symptome wie die Erkrankung selbst verursachen kann.

 

Fasst man all diese Fakten zusammen, wird deutlich, dass eine sehr kritische Risiko-Nutzen-Abwägung und eine genaue vorherige Abklärung des Antikörper-Status sowie der regionalen Erregerdichte erfolgen sollte. Die Entscheidung pro oder kontra einer Borreliose-Impfung kann nur der jeweilige Hundehalter selbst gemeinsam mit dem Tierarzt seines Vertrauens treffen.

 

Tipp: Ich selbst und mehrere meiner Hunde sind an Borreliose erkrankt, wir haben diese Krankheit letztendlich mit Bioresonanz gut in den Griff bekommen. Ein Versuch lohnt sich auf alle Fälle und gibt Hoffnung! Ferner wird häufig über eine positive Wirkung des Extraktes aus der Karde-Wurzel auf eine Borrelien-Infektion berichtet.


 

Tetanus:

 

Der Wundstarrkrampf tritt bei Hunden so gut wie nie auf. Daher macht auch eine Impfung keinerlei Sinn. Es gibt nur einen Hersteller auf dem Markt.

 

 

 

Was wissen wir sicher?

  • Der Impfschutz gegen Staupe, Hepatitis und Parvovirose hält mindestens 3 Jahre und deutlich länger.
  • Und: Das eine Impfung völlig sinnlos ist, solange noch genügend Antikörper vorhanden sind.

Quellen: Journal of Small Animal Practice January 2016

Bildnachweis: freepik

 

 

 

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